Der Bahnhof Peiting Ost

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Stationssteckbrief der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mit Angaben zu allen Einrichtungen für den Reiseverkehr

Aktuelle Abfahrts und Ankunftspläne

Der Bahnhof Peiting Ost ist einer der beiden verbliebenen Kreuzungsbahnhöfe der Pfaffenwinkelbahn. Planmäßig nur einmal am Tag morgens genutzt, ist diese Möglichkeit unverzichtbar, wenn bei Sperrungen der Fuchstalbahn, die Güterzüge von Augsburg nach Schongau über den Ammersee und Weilheim umgeleitet werden. Außerdem bietet Peiting Ost die Option, zukünftig auch, zumindest in der Hauptverkehrszeit, einen Halbstundentakt bis Schongau anzubieten.

Durch die, im Rahmen des barrierefreien Ausbaus 2021 eingebauten Rückfallweichen kann in Peiting Ost dauerhaft gekreuzt werden, ohne daß ein Fahrdienstleiter anwesend sein muss. Dabei wird grunsätzlich auf in Fahrtrichtung linken Bahnsteigseite gehalten. Dies erfolgt aus Sicherheitsgründen, damit der aus Schongau kommende Zug nicht bei der Einfahrt den Reisendenübergang überfahren muß.

An der Weiche aus Richtung Hohenpeißenberg ereignete sich am 10.01.2023 ein Unfall, als ein aus Richtung Weilheim kommender Zug offensichlich die Weiche spitz befuhr, obwohl diese nach der Passage des letzten Zugs nicht wieder ordnungsgemäß in ihre Grundlage zurückgelaufen war. Der Zug fuhr gerade aus weiter, entgleiste mit allen sechs Achsen und lief mit seinen Radinnenseiten auf die, vom Herzstück kommenden Schienen an. Dadurch wurden beide Gleisroste zueinander gedrückt

Im Bahnhof Peiting Ost war früher auch die sogenannte Grubenanschlussbahn an die Pfaffenwinkelbahn angebunden. Während sie bis Ende der 60er der Anschluß des Peitinger Kohlebergwerkes an die weite Welt war, wurden später über sie die Betriebe angebunden, die sich auf dem ehemaligen Gebiet des Bergwerks angesiedelt hatten. Mittlerweile hat auch hier der Lkw gesiegt. Die Gemeinde Peiting hat daraufhin, um Geld zu sparen und etwaige Belästigungen für die Anwohner in einem neu erschlossenen Baugebiet durch pfeifende Züge zu verhindern, die Gleise entfernen lassen und die Grundstücke an dort ansässige Unternehmen verkauft. Damit wird es auch in Peiting keinen Güterverkehr mehr auf der Schiene geben.

Der, zur Kohlezeit, etwas umfangreichere Gleisplan wurde, bis in die achtziger Jahre bereits um alle Gütergleise reduziert. Auch die Verladerampe der Feldbahn des Torfwerkes Hohenbrand ist längst Geschichte. Übrig waren nur noch die Bahnsteiggleise 2 und 3, sowie das, zur Anbindung der Grubenanschlussbahn notwendige Gleis 1. Ebenfalls vorhanden war noch ein, von Gleis 1 abzweigendes Ladegleis, an dem sporadisch Holz ver- und Düngemittel entladen wurden. Am anderen Ende des Ladegleises befand sich eine Kopframpe, die früher für Transporte zum unmittelbar auf der anderen Seite der Bahnhofstraße gelegenen Bundeswehrdepot diente, in dem eine Reservekompanie eines Sanitätsbataillons eingelagert war.

Mit Auflassung dieses Depots und der Verlagerung der Holztransporte auf die Straße wurden diese Einrichtungen überflüssig. Sie wurden, ebenso wie die Grubenanschlussbahn entfernt und der Bahnhof auf das betriebliche Mindestmaß der beiden Bahnsteiggleise zurückgebaut. Die Fläche des Ladehofes wurde von der Gemeinde erworben und wird derzeit als Gerwerbegebiet überplant. U.a. soll dort ein Parkhaus und ein Kino entstehen. Auf dem Gelände des Depots ist ein Wohngebiet entstanden. Bleibt zu hoffen, das in Peiting kein zweites Oberammergau entsteht und man den Bahnhof nicht versteckt hinter den Gewerbebauten suchen muß

Mit Beschluss vom 30.09.2020 hatte das Eisenbahn-Bundesamt den Antrag der DB Station & Service AG zum barrierefreien Ausbau des Bahnhofes Peiting Ost genehmigt. Im Rahmen dieses Ausbaus wurden der Zwischenbahnsteig zwischen dem bereits zurückgebauten Gleis 1 und dem Gleis 2 sowie der Zwischenbahnsteig zwischen Gleis 2 und 3 vollständig zurückgebaut und durch einen neuen Mittelbahnsteig mit einer Baulänge von 140 m, einer Nennhöhe von 55 cm über Schienenoberkante und einer Bahnsteigbreite von 4,20 m zwischen Bahn-km 4,200 und 4,340 errichtet.
Zusätzlich wurden in Richtung Hohenpeißenberg 20 m Sicherungslänge für eine zukünftige Verlängerung freigehalten.
Der bestehende schienengleiche Überweg bei Bahn-km 4,185 wurde durch einen nicht technisch gesicherten Reisendenüberweg in Gleis 2 ersetzt. Dieser ist durch Warntafel gesichert und wurde mit einer Breite von 2,40 m hergestellt. Vom Mittelbahnsteig wurde ein barrierefreier Zugang in Form eines 15 m langen und 2,00 m breiten, geneigten Gehwegs zum neu zu erstellenden Reisendenüberweg hergestellt.
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