Stationssteckbrief der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mit Angaben zu allen Einrichtungen für den Reiseverkehr
Aktuelle Abfahrts- und Ankunftspläne
Der Haltepunkt Peiting Nord erschließt den gesamten nördlichen Bereich der Marktgemeinde Peiting. Er liegt zwischen zwei größeren Wohngebieten (Vogelsiedlung, Lexe), das Wohngebiet Birkenried wird durch einen Fußweg entlang der großen Mühlbachbrücke angebunden.
Bis Anfang der neunziger Jahre war auf beiden Bahnsteigen jeweils ein metallener, grüner und auf 3 Seiten verblechter Unterstand vorhanden. Während der, auf dem Bahnsteig Richtung Schongau am Hang zum Fußweg Richtung Unterfeldweg gelegene Unterstand sich noch in einem leidlich guten Zustand befand, setzte dem frei auf dem Bahnsteig Richtung Weilheim stehenden zunehmend Vandalismus zu. Letzendlich fehlte die komplette Verblechung, was besonders im Winter sehr unangenehm war. Nachdem PRO BAHN die Mißstände in einer Pressemitteilung anprangerte, wurden die Häuschen in einer Nacht- und Nebelaktion mit Holzplatten wieder verschlossen. Letzlich waren die beiden, viele Jahrzehnte alten Häuschen nicht mehr zu retten und wurden durch eine Standardausrüstung mit dem sogenannten "Roten Turm" und zwei verglasten Unterständen ersetzt.
Dabei wurde auf dem Bahnsteig Richtung Schongau der Turm mit dem Fahrkartenautomaten und ein Unterstand aufgestellt. Auf dem schmaleren Bahnsteig Richtung Weilheim fand der zweite Unterstand seinen Platz. Nach dem Wechsel von DB Regio auf die Bayerische Regiobahn wurde der Automat entfernt und der Platz mit einer Metallplatte verschlossen, da sich bei der BRB anfangs die Automaten im Zug befanden. Mit dem Übergangsvertrag 2019 wanderten die Automaten jedoch wieder auf den Bahnsteig. Letzte Neuerung war auf beiden Bahnsteigen eine als "Dynamischsche Fahrgastinformation " (DFI) bezeichnete Laufschriftanzeige. diese informierte jedoch nur über die Uhrzeit, eine Anzeige des nächsten Zuges oder von Verspätungen, sowie Durchsagen erfolgte nicht.
Mit Bescheid vom 30.09.2020 genehmigte das Eisenbahn-Bundesamt den Antrag der DB Station & Servie AG zum barrierefreien Ausbau des Haltepunktes. Im Rahmen dieses Ausbaus wurden die bestehenden Außenbahnsteige zurückgebaut und durch einen, um 39 m Richtung Norden versetzten neuen Bahnsteig rechts der Bahn ersetzt. Dieser neue Außenbahnsteig wurde zwischen Bahn-km 2,639 und Bahn-km 2,759 bahnrechts mit einer Baulänge von 120 m und einer Breite mit 2,50 m, im Bereich der Wetterschutzanlage mit 4,50 m, neu errrichtet. Der Bahnsteig erhielt eine mit den VT 648 (LINT 41) barrierefreie Nennhöhe von 55 cm. Von der Münchner Straße wurde ein barrierefreier Zugang in Form eines insgesamt 49 m langen Gehwegs zum neuen Bahnsteig rechts der Bahn hergestellt.
Ungewöhnlich für DB Station & Service wurde hier auf Zukunft gebaut. Anders als bei vielen Ausbauten wurde nicht auf die aktuell eingesetzten Fahrzeuge geplant. Für die zur Zeit eingesetzten maximal 2*648 (LINT 41) wäre eine Bahnsteiglänge von 80 Metern ausreichend gewesen. Die nun gebauten 120 Meter erlauben den Einsatz von bis zu 3*648 oder von 2 der im Allgäu von der BRB eingesetzten, längeren 8-achsigen LINT 54.
Der südliche Bahnsteig wurde abgetragen. An seiner Stelle errichte die Marktgemeide Peiting einen neuen Fußweg über die Mühlbachbrücke zum Eiselenweg
Einzige Einrichtung für den Gütervekehr an der Haltestelle Peiting Nord war der Anschluß zur Firma "Eisen-Peter". Die Firma bezieht, überwiegend aus dem Ausland, Baustahleisen und -matten. Diese werden auf dem Gelände gemäß den Vorgaben der Kunden gebogen und zugeschnitten und dann direkt auf die Baustelle geliefert. Früher sorgte dies für einen regen Zugbetrieb, vor allem, wenn im Frühjahr die Lager zum Beginn der Bausaison gefüllt wurden.
Die Anschlußweiche wurde vom Rangierleiter mit einem aus Schongau mitgebrachten Schlüssel aufgesperrt und umgelegt. Dabei wurde ein weiterer, dort eingesperrter Schlüssel frei, mit dem die, den Gleisanschluß gegen das Abrollen von Wagen sichernde Gleissperre geöffnet werden konnte. Nach der Bedienung wurden Sperre und Weiche in umgekehrter Reihenfolge gesperrt und der Schlüssel beim Fahrdienstleiter in Schongau wieder abgegeben.
Leider hat auch hier mittlerweile die Gummi-Konkurrenz gewonnen. Der Baustahl wird ausschließlich mit dem LKW angeliefert. Wenn man bedenkt, daß dieser Stahl überwiegend aus Italien kommt und dort zu einem ansehlichen Anteil aus deutschem Schrott hergestellt wird, ist dies ein Umstand, der die Anwohner der Brenner- und Inntal-Autobahn mit Sicherheit wenig erfreuen wird.
Im November 2006 hat die DB Netz AG, so heimlich und still wie immer, den Anschluss abgebaut.