Der Bahnhof Peißenberg

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Stationssteckbrief der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mit Angaben zu allen Einrichtungen für den Reiseverkehr

Aktuelle Abfahrts und Ankunftspläne

Der Bahnhof Peißenberg ist der betriebliche Mittelpunkt der Pfaffenwinkelbahn. Auf seinen beiden verbliebenen Gleisen findet stündlich die Kreuzung der Taktzüge statt. Weiters wenden hier die im Berufsverkehr zusätzlich verkehrenden Zwischentaktzüge aus Weilheim.

Die antiquierte Sicherungstechnik erlaubte bis 2019 kein gleichzeitiges Einfahren der beiden kreuzenden Züge, da in jeder Richtung nur ein Ausfahrsignal ohne zusätzliche Sicherung durch zumindest Sperrsignale existierte. Dadurch endete die Einfahrfahrstraße erst hinter der gegenüberliegenden Einfahrweiche in der konkurrierenden Einfahrfahrstraße. Aus diesem Grund blieb der zweite Zug gesichert vor seinem Einfahrsignal, bis der erste Zug am Bahnsteig zum Stehen gekommen ist. Erst dann erhielt der zweite Zug die Erlaubnis zur Einfahrt in den Bahnhof.

Verschärft wurde dieses Problem noch durch den, innerhalb des Bahnhofes gelegenen Bahnübergang "Thalackerstraße". Dieser, mit einer durch Kamera ortsüberwachten Vollschrankenanlage ausgestattete Übergang wurde während der Kreuzung zweimal geschlossen und wieder geöffnet. Dies bedeutete für den zuerst einfahrenden Zug einen Aufenthalt von sechs Minuten. Somit wurden 15 % der Gesamtfahrzeit von Schongau nach Weilheim für den Kreuzungsvorgang verbraucht.

Ein geplanter Umbau des Bahnhofes, für den bereits Fördermittel von über 800.000 Euro bereit standen, scheiterte an der nicht erfolgten Zustimmung des Gemeinderates zu einer Beteiligung am nötigen Umbau des Bahnüberganges Thalackerstraße.

Im Jahr 2019 wurde jedoch endlich der engütige barrierefreie Ausbau des Bahnhofes angegangen. Dabei wurde ein elektronischen Stellwerkes errichtet, das von Weilheim aus ferngesteuert wird. Damit wären endlich auch gleichzeitige Einfahrten aus beiden Richtungen möglich, werden jedoch bis heute nicht so praktiziert. Der notwendige Umstieg vom Betriebsverfahren nach Ril 436 zu dem nach Ril 408 und umgekehrt behindert den Betrieb noch merklich. Der Bahnübergang Thalackerstraße wurde entsprechend technisch angepasst, der Bahnsteig jedoch nur provisorisch hergerichtet.

Der barrierefreie Ausbau erfolgte erst 2021. Dabei wurden die Bahnsteige auf eine Höhe von 55 cm gebracht. Warum die nicht "in einem Rutsch" erfolgt ist, wir wohl ein Geheimnis der DB bleiben.

Sein heutiges Erscheinungsbild als, auf die minimalst für den Betrieb notwendigen Gleise reduzierter Kreuzungsbahnhof, zeigt nicht mehr seine frühere Bedeutung als Anschluß des Peißenberger Bergwerkes. Von den früheren, sehr umfangreichen Gleisanlagen für den Güterverkehr und der Anschlußbahn des Bergwerkes ist nichts mehr erhalten.

Bis zum Ende des Bergwerkes 1971/72 wurde noch in großem Umfang Kohle abgefahren. Anschließend wurde über die Anschlußbahn Schweröl, ab 1991 leichtes Heizöl, für das, auf dem Bergwerksgelände gelegene Kraftwerk angeliefert, dass im Rahmen der Schließung des Bergwerkes von Kohle auf Öl umgestellt wurde. Diese Transporte endeten, nachdem das Kraftwerk im Jahr 2000 stillgelegt wurde. Die beiden heute bestehenden Motorheizkraftwerke werden mit Gas über Rohrleitung betrieben.

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