Der Anschluß der Papierfabrik

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Unmittelbar am Ende des Gefälles zweigt die Anschlußbahn der Papierfabrik von der Pfaffenwinkelbahn ab. Da die Einfahrt in den Anschluß von Peiting, die Bedienung aber von Schongau her erfolgt, wendet der Zug auf freier Strecke, wobei die Lok, je nach Länge des Zuges, bis auf die Höhe der Lechkanalbrücke zum Stehen kommt. Nachdem durch den Rangierer die Gleissperre des Anschlußgleises geöffnet, die Weiche aufgeschlossen und umgestellt wurde, schiebt die Lok den Zug rückwärts in den Anschluß. Nachdem der Zug vollständig in den Anschluß eingefahren ist, wird die Weiche vom Rangierer zurückgestellt und verschlossen. Nach Verschließen der Gleissperre ist der Anschluß gesichert und auf der Pfaffenwinkelbahn können wieder Züge verkehren. Zur Ausfahrt erfolgt der Vorgang, nach Erlaubnis durch den Schongauer Fahrdienstleiter, in umgekehrter Reihenfolge.

Die Wagen für die Papierfabrik werden nicht über die Pfaffenwinkelbahn, sondern von Augsburg über Kaufering und die Fuchstalbahn herangeführt. Seit 2019 erfolgt die Bedienung der Papierfabrik wieder durch DB Cargo mit den genauso "formschönen" wie "gleisschonenden" Lokomotiven der Baureihe 247 (Class 77, EMD JT42CWRM). Von 1998 bis 2018 führte die Augsburger Localbahn die Züge mit ihren remotorisierten Loks des Typs V100 der ehemaligen Deutschen Reichsbahn. Vor 1998 wurde die Bedienung durch die Deutsche Bundesbahn und ihren Nachfolger DB Cargo durchgeführt. Dabei kamen Lokomotiven der Typen V90, V 100 (DB) und 218 zum Einsatz.

Eine Besonderheit waren, bis zur Umstellung der Kraftwerke der Papierfabrik auf Erdgas, die bis zu 3 mal wöchentlich verkehrenden, 20 Wagen langen Ölzüge aus Ingolstadt. Diese wurden von einer Lok der Baureihe 218, mit Kopf machen in Augsburg, nach Kaufering gebracht. Dort wurden sie in zwei Teile zu je 8 Wagen und einen Teil von 4 Wagen getrennt. Nachdem die 218 die ersten acht Wagen nach Schongau gebracht hat, wurde im Bahnhof Schongau am anderen Ende eine, eigens dafür vorgehaltenen Rangierlok der BR 260 angekoppelt. Nach der Wende vor der Lechkanalbrücke drückte die 218 den Zug mit der 260 voraus noch in den Anschluß und kehrte dann Lz nach Kaufering zurück, um die nächsten 8 Wagen zu holen. Die 260 brachte die Wagen im Werksgelände zur Entladung und dann leer wieder zurück zum Bahnhof. Nach Ankunft der 218 mit dem zweiten Zugteil wiederholte sich der Vorgang. Die restlichen 4 Wagen wurden am nächsten Tag dem planmäßigen Güterzug beigegeben, ebenso wurden die Leerwagen mit Regelzügen nach Ingolstadt zurück überstellt.

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